Quartettbiografie:
Das Vector Quartett wurde 2013 von Mitgliedern des Luzerner Sinfonieorchesters gegründet. Es besteht aus den Violinistinnen Denitza Kucera und Reiko Koi, dem Bratschisten Bernd Haag und dem Cellisten Sebastian Diezig. Neben der Pflege des Standardrepertoires hat sich das Ensemble mit selten gespielten Werken einen Namen gemacht. So etwa mit der Schweizer Erstaufführung von Siegfried Matthus‘ Streichquartett „Das Mädchen und der Tod“, welches im Herrenhaus Grafenort OW in Gegenwart des Komponisten öffentlich gespielt und Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ gegenübergestellt wurde, wie auch mit den Streichquartetten Nr. 1 und Nr. 2 des Schweizer Spätromantikers Othmar Schoeck.
Weitere Höhepunkte der künstlerischen Tätigkeit bildeten die Gesamtaufführung aller Streichquartette Johannes Brahms‘ und ein Zyklus mit sämtlichen Streichquintetten mit zwei Bratschen von W. A. Mozart.
In den Kammermusikreihen des Luzerner Sinfonieorchesters und des Herrenhauses Grafenort tritt das Vector Quartett regelmässig auf. Weitere Konzertengagements führten die Formation unter anderem nach Zürich, Engelberg, Fribourg und Murten.
Das Quartett hat sich aber nicht nur einen regionalen Ruf erarbeitet sondern ist seit letztem Jahr mit der Aufführung von Mozarts Preussischem Streichquartett Nr. 3 und Brahms‘ erstem Streichquartett in Plovdiv (Bulgarien) im Rahmen des bekannten Festivals „Balabanov House Music Days“ auch international tätig geworden. Dabei wurde auch ein Meisterkurs an der Hochschule für Musik „Dobrin Petkov“ angeboten.
Biografien der Quartett-Mitglieder:
Denitza Kucera, Violine
Die bulgarische Violinistin Denitza Kucera, geborene Kostova, ist seit jüngstem Alter eine aktive Solistin und Kammermusikerin. Sie ist Absolventin der Musikschule in Plovdiv, Bulgarien, in der Klasse von Tatyana Krasteva. Denitza hat oft als Solistin mit dem Philharmonischen Orchester von Plovdiv, dem Sinfonieorchester von Pazardjik, dem Sinfonieorchester von Kurdjali, und weiteren Orchester in Bulgarien gespielt. Sie wurde mit zahlreichen Preisen an nationalen musikalischen Wettbewerben ausgezeichnet.
Im Jahre 1991 wurde Denitza mit einem vollen Stipendium an der Idylwild Arts Academy (Kalifornien) im Studio von Todor Pelev angenommen. Während ihrer Zeit in Kalifornien gewann sie die Rio Hondo Symphony Music Competition und erschien als Solistin mit dem Rio Hondo Symphony und dem International Chamber Orchestra, mit welchem sie 1992 ihre erste CD aufnahm.
Im Jahre 1993 Denitza führte sie ihr Studium am Oberlin Conservatory mit Prof. Taras Gabora fort. Sie gewann 1995 die Bach Competition, ein Teil der Kingsville International Young Artist Competition und spielte zahlreiche Recitals in Oberlin, in Südkalifornien, in Kanada und in Italien, wo sie 1996 ihre zweite CD aufnahm. Danach gewann sie 1997 die Montgomery International Violin Fellowship Competition, diente anschliessend während einem Jahr als Konzertmeisterin und Solistin des Montgomery Symphony und war auch Solistin des Auburn Symphony.
Im Jahre 1998 kam Denitza als Studentin zu Donald Weilerstein im Cleveland Institute of Music (CIM) und erwarb dort 2000 ihren Mastertitel in Musik. Im gleichen Jahr gewann sie die Tuesday Musical Club Music Competition in Akron. Im März 2000 gewann Denitza die CIM Concerto Competition und erschien als Solistin mit dem CIM Orchestra in dessen Frühjahrkonzertreihe von 2001. Denitza gründete als das Mephisto String Quartet, in welchem sie erste Geige spielte und mit welchem sie Preisträgerin der Coleman Chamber Music Competition wurde. Sie beteiligte sich an den Festivals von Ravinia (USA), Piovera (Italien), Johannessen (Victoria, B.C., Canada), New York String Seminar, Bowdoin (Maine), Colorado und Norfolk (Massachussets), wo das Mephisto Quartet ein Stipendium für ein intensives Studium mit dem Tokyo String Quartet bekam.
Denitza war Professorin für Violine am Mercyhurst College (Erie, Pennsylvania) von 2001 bis 2002 und ist seit 1997 Fakultätsmitglied des Apple Hill Chamber Music Festival.
Im Sommer 2002 kehrte Denitza nach Europa zurück. Von 2002 bis 2003 war sie Konzertmeisterin des Aargauer Sinfonieorchesters und war dann im Tonhalle Orchester in Zürich während zwei Jahren angestellt. Seit 2005 ist sie Mitglied des Luzerner Sinfonieorchesters im Register der ersten Violinen. Im Jahre 2007 wurde sie Mitglied des Alpha Ensemble und des Luzerner Streichoktetts und 2013 gründete sie das Vector Quartet.
Reiko Koi, Violine
Geboren in Tokio, Japan. Erster Violinunterricht mit 6 Jahren.
1994 bis 1997 Violinstudium bei Yoko Kubo am „Tokyo college of Music“.
2000 bis 2003 Violinstudium bei Gunars Larsens (Konzertklasse mit Auszeichnung) und 2003-2005 Kammermusikstudium bei Sebastian Hamann an der Musikhochschule Luzern.
1998 2. Preis bei „Kawasaki city Music Competition“.
2001 1. Preis sowie Publikumspreis bei „International Music Competition Citta di Cortemilia“,
1.Preis bei „European Music Competition Citta di Moncalieri“.
2001-2006 spielte sie mit dem in Luzern gegründeten „un altro trio“ (Klavier-Trio), mit welchem sie am 7. Internationalen Kammermusik-Wettbewerb in Sanguinetto (Italien) den 3.Preis gewann.
Mit „un altro trio“ erhielt sie ausserdem 2003 den Mozartpreis Luzern.
2003 Auftritt als Solistin mit dem Kammerorchester der Deutschen Oper Berlin im Rahmen der Quakenbrücker Musiktage.
Seit 2003 ist sie Mitglied der Festival Strings Luzern und seit 2005 des Luzerner Sinfonieorchesters.
Bernd Haag, Viola
Sein Studium absolvierte der gebürtige Mannheimer bei Françoise Pfister, Christoph Schiller und Sandor Zöldy in Basel, bei welchem er seine Studien mit einem exzellenten Solistendiplom abschloss. Er war Mitglied des Euler-Quartetts und später des Stuttgarter Streichquartetts. Nach sechs anschliessenden Jahren als Stellvertretender Solobratschist des Zürcher Kammerorchesters war er bis 2005 auf der gleichen Position in der Camerata Bern tätig. Seit 2003 ist er als Stellvertretender Solobratscher im Luzerner Sinfonieorchester.
Sebastian Diezig, Cello
Der Schweizer Cellist Sebastian Diezig ist ein gefragter Solist und Kammermusiker. Er studierte bei Pierre-Bernard Sudan, Marc Jaermann und schliesslich bei Thomas Demenga, bei dem er im Jahr 2008 seine Studien mit einem brillanten Solistendiplom abschloss. Diezig ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, besonders hervorzuheben sind sein 3. Preis am Internationalen Cellowettbewerb von Lugano (2008) sowie der Spezialpreis für die beste Interpretation des Pflichtstücks am Internationalen Cellowettbewerb von Zagreb (2008). Seit 2010 ist Diezig als stellvertretender Solo-Cellist im Luzerner Sinfonieorchester angestellt, mit welchem er als Orchestermusiker im KKL und im Luzerner Theater auftritt sowie regelmässig in wichtigen Musikstädten Europas, Asiens wie auch Nord- und Südamerikas. Als Solist trat er mit Orchestern auf wie dem Basler Sinfonieorchester, dem Orchestra della Svizzera Italiana, dem Freiburger Kammerorchester und zahlreichen anderen mehr sowie an namhaften Festivals wie dem Lucerne Festival, Young Artists in Concert Davos, Sine Nomine Festival in Lausanne und weitere in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Belgien, Bulgarien und in Luxemburg. Sebastian Diezig komponiert auch. Bislang hat er unter anderem die virtuosen Solostücke “Top Gun Variations” (2012) und “Blues” (2007) geschrieben, uraufgeführt und für seinen Youtube-Kanal „MrCellissimo“ eingespielt. Dort fand auch seine vielbeachtete Gesamteinspielung aller aller Piatti-Capricen statt sowie aktuell die kontinuierliche Aufnahme auf Video aller Etüden von David Poppers High School. Diezig ist zudem Mitglied im Vector Quartett Luzern. Er ist mit der Violinistin Paula Novoa verheiratet.